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Hochwasserschutz- und Ökologieprojekt Hockenheim

LOS Schüler am HÖP

HÖP: Wie kann man den Schülerinnen und Schülern das Thema Nachhaltigkeit und Naturschutz im Unterricht praktisch und anschaulich vermitteln ?

Diese Frage stellte sich der Lehrer Andreas Schubert von der Louise-Otto-Peters-Schule in Hockenheim. „Gerade die Nähe zum renaturierten Kraichbach sind Anlass genug, Exkursionen im HÖP-Gelände in den Unterricht zu integrieren“, so Schubert. Ein geeigneter Termin mit der HÖP-Gruppe der Klimainitiative „Hockenheim für Klimaschutz“ war schnell gefunden, so dass an einem Freitag Morgen die Exkursion mit einer Klasse angehender ErzieherInnen starten konnte. 
Dr. Sybille Heidenreich eröffnete den Rundgang mit einer kurzen Erläuterung, was hinter dem Thema HÖP so alles steckt. „Man darf nicht vergessen, dass es sich bei dem Gelände um ein künstlich angelegtes Biotop handelt, das sowohl dem technischen Hochwasserschutz als auch der naturnahen Vielfalt dient und durchaus als Pilot- und Forschungsobjekt für weitere Projekte verstanden werden kann“, so Sybille Heidenreich. Das Thema Wasserqualität, der Einfluss der Kaichbach-Anrainer, insbesondere durch Einleitung von ungeklärtem und geklärtem Abwasser, bis hin zur europäische Wasserrahmenrichtlinie wurden genauso angesprochen wie die biologischen Aspekte.

„Gerade auch die biologische Vielfalt, die das Gelände mit sich bringt, und die Art, wie sich Pflanzen, Tiere, und auch der Mensch an die Umgebung anpassen und sie gestalten, ist spannend zu beobachten,“ ergänzte Uwe Heidenreich. Auch die Tatsache, dass einzelne Bereiche speziell für seltene und geschützte Arten angelegt wurden, war vielen nicht bewusst. „Hierfür sollte mehr Aufklärung und Verständnis eingefordert werden“ so aus den Reihen der SchülerInnen.

Von Seiten der begleitenden Lehrenden, Frau Peschek und Herrn Schubert, wurde der Konflikt Mensch und Natur angesprochen und hervorgehoben, dass gerade die ErzieherInnen im Umgang mit den Kindern einen wichtigen Beitrag leisten können, um ein verloren gegangenes Verständnis für das Erleben und Beobachten von Natur wieder herzustellen.

Wie wichtig auch das Thema Klima- und Hochwasserschutz ist, konnte eine Schülerin aus erster Hand erläutern, die bereits in ihrer Heimat ein Hochwasser-Ereignis erlebt hatte. Im Verlauf der Exkursion schuf eine Reihe kleiner Beobachtungen ein vielfältiges Mosaik vom Leben am Bach: die Teichhühner führten ihre halbwüchsigen Jungen aus, der Reiher schwebte davon, einige Halsbandsittiche stritten mit den Rabenkrähen. Die Gebirgsstelze, das “Wappentier” des HÖP, war ebenfalls unterwegs und nach einer längeren Pause konnte auch der Star des HÖP, der Eisvogel, wieder gesichtet werden.

Nach fast 90 Minuten Rundgang fand an den Kraichbach-Terrassen für alle Beteiligten ein interessanter Austausch an Informationen und Wissen seinen Abschluss. Andreas Schubert lenkte die Aufmerksamkeit noch einmal in Richtung Nachhaltigkeit und wies auf den Paradigmenwechsel vom Umweltschutz zu Nachhaltiger Entwicklung hin.

„Das Auseinandersetzen mit den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz ist gerade für die junge Generation ungemein wichtig“, erläuterte Michael Schöllkopf, „Nur wenn man versteht, was es damit auf sich hat und was das Ignorieren der Umwelt und Natur durch unsere Lebensweise bedeutet, kann man auch etwas ändern oder sein Verhalten anpassen.“

Mit diesem Schlusswort endete die Führung und wie auf Bestellung konnten die Gruppe den rasanten Durchflug eines Eisvogels beobachten, der dicht über der Wasseroberfläche nach Fischen Ausschau hielt.

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